Damit am Ende eine gute Podcast-Folge rauskommt, müssen allerlei Dinge geschehen. Diese Seite führt durch den normalen Ablauf der Entstehung einer Folge und bietet Hilfen vor allem in den Szenarien an, in denen man nicht gemeinsam im Aufnahmestudio sitzt.

Der Inhalt

  • Ideen zusammenkippen
  • Thema und Kernaussagen finden
  • Ideen strukturieren
  • Ressourcen für die Inhalte sammeln, z. B. Links, Downloads und Checklisten

Das Skript

Kernwerkzeug: ein Google Doc

Skriptvorbereitung: so grob wie möglich, so fein wie nötig! Wenn man Passagen fehlerfrei sprechen können will, kann es helfen, sie abzulesen oder vorher zu üben.

Was man für eine Aufnahme braucht

Dass ein Podcast am Ende gut klingt, hängt von allerlei Faktoren ab. Viele sind Sache des Post-Processings, also der "Studioarbeit" nach der Aufnahme. Manches kann aber auch die beste Studioarbeit nicht reparieren. Hier werden die üblichen Faktoren rund um Aufnahmen und Klang bei Legal Bits beschrieben.

Für gute Audio-Podcasts braucht man neben gutem Inhalt vor allem gutes Equipment; denn das Audiosignal kann nur so gut sein wie die Hardware, die es liefert. Hier sind meine Empfehlungen für Equipment für gutes Podcast-Audio.

Audio-Hardware

Dieses Equipment habe ich schon einigen Leuten empfohlen, nutze ich (etwas abgewandelt) selbst und kann ich auch nach Jahren der Nutzung immer noch empfehlen:

  • Kabelgebundenes Headset mit ordentlichem Mikrofon, z. B. beyerdynamic DT-797 mit XLR-Mikrofonstecker (ca. 300 €)
  • USB-Audio-Interface mit ordentlichem XLR-Mikrofonvorverstärker, z. B. Focusrite Scarlett Solo (ca. 105 €)

Ja, ich weiß: Das Equipment kostet ca. 400 €. Das ist eine Stange Geld, wenn man es nur einmal nutzen will. Deshalb würde ich es nicht nur einmal nutzen, sondern für alle Audiokonferenzen, bei denen man nicht kabelfrei sein muss oder möchte. Dafür nutze ich das Headset selbst auch.

Es geht natürlich auch billiger, aber nur mit qualitativen Abstrichen und/oder Anschlussproblemen. Dass gut klingende Mikrofone nicht für 20 € zu haben sind, hat Gründe. Meine Empfehlung ist meine Empfehlung, alles darunter ein (möglicherweise vernünftiger) Kompromiss.

Software

Für Aufnahmen über Internet nehme ich über Studio Link auf.

Alles Weitere läuft über handelsübliche Browser.

FAQ

Kann ich mein Bluetooth-Headset nutzen?

Wenn es unbedingt sein muss …

Ich weiß: Jabra, Sony, Bose & Co. haben schöne Headsets, und für Konferenzen sind sie auch total gut, nutze ich dafür selbst auch. Für Podcasts lasse ich davon die Finger, wann immer es geht. Here's why:

  • "Kabellos" heißt meistens Bluetooth-Verbindung, und jede kabellose Verbindung ist mehr oder weniger anfällig für Störsignale. Rhythmisches Brummen während einer Sprechpassage wird von manchen nicht als angenehm empfunden.
  • Das Setup von Bluetooth-Geräten ist für viele Gesprächspartner weder intuitiv noch einfach. Man kann damit problemlos eine halbe Stunde verbringen, während man eigentlich nur einen Podcast aufnehmen wollte.
  • Bluetooth-Headsets verbinden sich oft automatisch mit Geräten, die sie kennen. Das will man aber nicht immer. Wenn du während der Podcast-Aufnahme z. B. deinen zweiten Laptop startest, kann es sein, dass es sich damit verbindet und die Verbindung zur Podcast-Aufnahme abbricht. Alternativ kommt ein Anruf über das Handy rein, mit dem du das Headset auch verbunden hast.
  • Kabellose Headsets sind darauf ausgelegt, Informationen zu übermitteln, nicht darauf, Audio originalgetreu wiederzugeben, was aber jedenfalls ich bei Podcasts möchte. Das hat Konsequenzen für den Klang:
    • Das Headset liefert "von Anfang an" nur einen eingeschränkten Frequenzbereich und betont oft die üblichen Sprachfrequenzen. Das mag sogar noch hilfreich sein, wenn es zufällig gerade so gemacht wurde, wie man das haben will, brauche aber jedenfalls ich nicht.
    • Das Headset "schaut ständig, ob jemand spricht", indem es misst, wie laut das Signal gerade ist. Wenn es unter ein bestimmtes Niveau fällt (z. B. in leise gesprochenen Passagen), kappt das Headset das Signal komplett, erstens um Bandbreite zu sparen, und zweitens, um Hintergrundrauschen rauszufiltern. Wie gesagt: In Konferenzen braucht man Hintergrundrauschen nicht. In einem Podcast klingt es aber unnatürlich, wenn manche Passagen rauschen und andere nicht.

Geht's nicht auch mit Webcam-Mikrofon?

Ja, nein, geht es nicht. Webcam-Mikrofone klingen nicht nur fast alle mies (wenn es nicht eine ca. 200 €-Webcam ist, und dann kostet die auch schon eine Stange Geld; dann spart man m. E. am falschen Ende), sondern man hört vor allem den halligen Raum, die zwitschernden Vögel, die laute Straße und den eifrigen Nachbarn. Das Klangergebnis steht dann nicht in einem gesunden Verhältnis zum Aufwand, den Podcast zu produzieren.

Der Aufnahmeraum

Ob der Raum überhaupt einen hörbaren Unterschied macht, hängt stark vom Mikrofon ab. Mikrofone haben unterschiedliche Charakteristiken und "hören" zum Teil sehr unterschiedliche Bereiche laut und andere leise bis fast gar nicht. Headset-Mikrofone z. B. konzentrieren sich sehr auf den Bereich des Mundes, Raummikrofone dagegen -- wie der Name schon vermuten lässt -- auf den ganzen Raum. Man könnte auch sagen: Je mehr Raum das Mikrofon das "hört", desto "bessere" klangliche Eigenschaften muss der Raum haben.

Ein klanglich "guter" Raum ist einer mit möglichst wenig Hall, in dem kein Klang von außerhalb hörbar ist, also z. B. kein Straßenverkehr, Vogelzwitschern, Kinderspielplatz oder Glockengeläut.

Hall wird gemacht vor allem von nackten, großen, parallel liegenden Oberflächen. Der "schlimmste" Raum ist ein leerer würfelförmiger Raum mit nackten Wänden oder großen Fensterfronten.

Wie kann man den Klang in einem Raum verbessern?

  • Nicht gleichmäßige und mit Möbeln vollgestellte Räume sind besser als symmetrische leere.
  • Fenster schließen
  • Teppich(e) auf Fliesen oder Holzboden legen
  • Absorber-Panels um das Mikrofon herum aufstellen

Die Aufnahme

Für die Aufnahme reserviere ich fast immer drei Stunden. Die Zeit bracht man nicht immer, aber oft.

Letzte Vorbereitungen auf die Aufnahme

  • (stilles) Wasser bereitstellen
  • Wenn die Stimme schnell rauh wird, Stimmbandbesänftiger wie z. B. Ipalat oder Milch mit Honig bereitstellen
  • Transfers (Downloads und vor allem Uploads) im Hintergrund abschalten, um genug Bandbreite für die Sendung des eigenen Signals zu haben
  • Fenster schließen, um Schall von außen zu minimieren
  • Das Mikrofon so positionieren, dass man kein Atempusten und bei Explosivlauten (v. a. P und F) keine Pops hört. Dieser Teil ist schwieriger, als viele denken.
  • ein paar Male tief durchatmen, locker machen
  • Toilettengang (aus Gründen)

Bei der Aufnahme

  • Ruhig und gleichmäßig sprechen, (vor allem bei schlechten Mikrofonen) nicht zu leise und nicht zu laut.
  • Wer mit einem anderen Mikrofon als dem eines Headsets spricht, muss zusätzlich aufpassen, dass er nicht mal sehr nah am Mikrofon spricht und mal sehr weit weg. So etwas später auszugleichen, ist nicht nur umständlich, sondern auch nicht immer möglich.
  • Wenn du dich einmal versprichst: kein Problem. Die Aufnahme wird natürlich geschnitten und aufbereitet. Sprich dann einfach den Satz noch einmal von vorn.
  • Wenn dich etwas stört oder du eine Frage hast, einfach raus damit! Wie gesagt: Die Aufnahme wird danach geschnitten.

Nach der Aufnahme

Die Aufnahme wird danach zu einer Rohfassung geschnitten, die du zum Hören bekommen wirst, um herauszufinden, ob dir irgendwelche Inhalte nicht gut gefallen. Sobald klar ist, dass die Inhalte der Rohfassung für dich in Ordnung sind, wird die Aufnahme finalisiert.

Parallel erstellt Frank eine Webseite mit der Textversion des Podcasts auf der Kanzlei-Website.

Das Veröffentlichungsdatum wird dann abgestimmt, und zum vereinbarten Zeitpunkt geht die Folge dann live.